Ein Schlag ins Gesicht
by Necro (Cybertronic)
23.09.1270 im Jahre des Kardinals
Natürlich ist das Leben als Sergeant nicht leicht. Erst recht
nicht, wenn man bei den Ausgestoßenen dient, offiziell auch bekannt als das
47te leichte Infanterieregiment. Denn diese setzen sich hauptsächlich aus Störenfrieden,
Raufbolden und anderen Ungeliebten zusammen, mich nicht ausgeschlossen. Alle
diejenigen, die sich aus dem einen oder anderen Grund Cybertronic anschlossen
und keine besonderen Fähigkeiten mitbrachten, die sich weigerten sich voll in
die Menge zu integrieren oder die einfach nur Pech hatten, werden zu uns geschickt.
Wir sind das Kanonenfutter, auf dass lieber zurückgegriffen wird als auf die
teuren und unersetzlichen Roboter (oder auf was sie immer noch bestehen genannt
zu werden). Andererseits bleiben uns auch die Drogen erspart (Obwohl man sie
sich manchmal doch wünscht), keiner von uns hat irgendwelche eingebauten Verstärkungen
und somit sind wir also noch immer Menschen (Im Gegensatz zum Großteil der "Bürger"
Cybertronics). Der reinste Hohn, dass wir in der Öffentlichkeit bekannt sind
als "Freiwillige Bürgerwehr". Niemand meldet sich freiwillig in dieses
Todeskommando.
Um wieder auf den Grund meiner Geschichte zurückzukommen, mein
Problem war diesmal weder die Dunkle Legion, noch irgendeiner der anderen Konzerne
die mit uns um die Vorherrschaft im Sonnensystem kämpfen. Nein, viel ernster,
einer meiner Männer, Bones ist sein Name (wie gesagt, wir sind die Ausgestoßenen,
bei uns zählt die Vergangenheit nicht viel, keiner stellt Fragen nach dem richtigen
Namen oder warum es jemanden hierhin verschlagen hat), hatte sich mal wieder
mit der
falschen Person angelegt. Das wäre ja noch zu vertragen gewesen, nur leider
handelt es sich bei der betroffenen Person um einen Kürassier. Sie wissen schon,
Kürassiere, ungefähr drei Meter hoch, haben mehr Elektronik eingebaut als ein
durchschnittliches Raumschiff und sie sind fähig mit Chasseuren jonglieren zu
üben. Falls Bones mit ihm in eine Schlägerei geriet, würde nicht genug von ihm
übrigbleiben um damit ein Marmeladenglas zu füllen. Und so wie es immer ist,
kommt er zu mir, damit ich ihn da raushaue. Da alle in unserer kleinen Einheit
zusammenhalten müssen, trommle ich alle zusammen und wir treffen uns in meinem
Quartier. Als Offizier habe ich das Recht auf ein eigenes Zimmer, auch wenn
es nur gerade so für meine sechs Männer reicht. Eigentlich sollte unsere Einsatzstärke
12 Mann sein, aber nach der letzten Schlacht konnten wir noch keinen Ersatz
auftreiben. Uns konnte es nur recht sein, den wir sechs bilden den harten Kern,
alle anderen die zu uns gestoßen sind, schafften es nie mehr als einen Monat
(Erdzeit) auszuhalten.
"Wie hast du es eigentlich geschafft mit dem Kerl Ärger zu
bekommen? Ich dachte die Schrotthaufen interessieren sich nur für den nächsten
Kampf!" Trotz seiner Worte ist Sam die Ruhe in Person. Mit seinem nie verschwindenden
zynischem Lächeln ist er einer der härtesten von uns. Gerüchteweise soll er,
auf sich alleingestellt, es mit einer ganzen Horde von Akoluthen aufgenommen
haben und sie, einem nach dem anderen, ausgeschaltet haben. Wer in seine kalten
Augen blickt fängt an die Geschichte zu glauben.
Sichtlich eingeschüchtert und verzweifelt windet sich Bones und
antwortet nur: "Ich weiß nicht warum. Der Typ, das Ding, hat Streit
gesucht. Ich hatte keine Chance ihm auszuweichen. Er fing an Witze über uns
zu machen. Das konnte ich ihm doch nicht einfach durchgehen lassen, oder? Wo
wären wir den wenn uns niemand respektieren würde?" Er versteht es immer
noch nicht, dass wir die Witzfiguren der Armee sind, nicht mehr als Maskottchen.
"Genau da wo wir jetzt auch sind. Wie hast du es eigentlich
geschafft lebend von ihm wegzukommen?" meldete sich nun auch Hammer. Keiner
von uns kann es mit seiner Schussgenauigkeit aufnehmen. Nur seine Weigerung
bedingungslos Befehlen zu gehorchen hält ihn bei uns. Ansonsten wäre er sicher
schon zu einer Spezialeinheit abberufen worden.
"Gerade als die Waschmaschine sich auf mich stürzen wollte,
kam ein Einsatzbefehl. Glücklicherweise können die Dinger nicht anders als sofort
zu gehorchen. Aber er meinte nur, dass er sich später noch um mich kümmern wollte.
Ihr müsst mir helfen! Was soll ich nun tun?" winselt Bones weiter.
"Ja ja, wir sind dabei." murmele ich ihm zu, damit er
endlich still ist. Wahrscheinlich war er bei dem Gespräch mit dem Kürassier
besoffen, ansonsten hätte er sich nichteinmall getraut den Mund aufzumachen
um ihm die Stiefel (oder was auch immer die dort haben) zu lecken. Trotz allem
ist Bones einer von uns, also werden wir ihm helfen, wie schon so oft.
"Ich habe eine Idee" meldet sich Blade. Ich kann es
mir schon vorstellen, wahrscheinlich will er der Waschmaschine die Kehle durchschneiden.
Die Gerüchte sagen über ihn, dass seine Familie von der Dunklen Legion abgeschlachtet
wurde und er sich nun an ihr rächen will. Mich wundert es nur, warum er sich
dafür ausgerechnet Cybertronic angeschlossen hat, den er scheint die Kürassiere
nicht weniger zu hassen. Genau wie ich vermutete, schlägt er vor, den Unruhestifter
zu vierteilen.
"Jungs, dass ist nur unser letzter Ausweg. Trotz allem gehören
wir zum selben Team und müssen zusammenhalten. Wir können nicht einfach so anfangen
jeden Störenfried aus dem Weg zu räumen, wenn das gang und gäbe wäre, würde
keiner von uns hier stehen. Wir werden das schon regeln." Natürlich glaube
ich kein Wort meiner Ansprache, genauso wenig wie meine Jungs, aber mein Job
verpflichtet mich ab und zu zu solchen Standpauken. "Wir versuchen mit
ihm zu reden, vielleicht lässt er sich von ein, zwei Bier beeindrucken."
War lange her, dass ich mein Team so staunen gesehen habe.
"Verzeihen sie, aber ich halte das für eine undurchdachte
Idee. Diese Wesen wurden zum Töten geschaffen, sie kennen nichts mehr. So sehr
ich auch eine friedliche Lösung begrüßen würde, so ist dies doch nur eine ausgefallene
Form des Selbstmordes.", meldet sich jetzt auch Ninja ein. Er mag es zwar
nicht, so genannt zu werden, aber sein asiatisches Aussehen und sein beeindruckender
Nahkampfstill legen den Spitznamen nah. Er zeigt immer eine ausgesprochene Höflichkeit,
selbst seinen ärgsten Gegnern gegenüber.
"Wir werden sehen." Mit diesen Worten beschließen wir
die Diskussion, nachdem wir uns noch um ein paar Details gekümmert haben.
24.09.1270 im Jahre des Kardinals
Natürlich habe ich Angst. Schließlich will ich in eine der Kneipen
gehen, in denen mehr Maschinenöl als Bier ausgeschenkt wird. Wenn ich nicht
aufpasse, ende ich heute Abend (Eigentlich hat der Asteroid keinen Tag / Nacht
Zyklus. Wir halten uns trotzdem daran, da nur so Menschen effektiv arbeiten
können. Wie alle anderen orientieren wir uns an einem Terra-Standardtag, obwohl
wir ansonsten nichts von Terra behalten haben. Manche Menschen wissen nichteinmall
das sie von dort stammen!) als Fleck an der Wand. Was bringt es mir aber, es
weiter hinauszuschieben? Nichts, also mache ich mich auf den Weg hinein. Hier
kann mir mein Team nicht helfen. Das sie mich rächen würden ist mir komischerweise
auch kein Trost.
Die Spelunke (oder besser: Das Loch) heißt Smithies, und genauso
sieht es auch aus: Als wäre man bei einem altertümlichen Schmied eingebrochen
und das Material hätte sich plötzlich selbstständig gemacht, um die Schmiervorräte
zu plündern. Glücklicherweise achtet niemand auf mich als ich zur Theke gehe.
Viele sind in Gespräche verwickelt (und das meine ich so! Viele können sich
mit anderen über ein Kabel von Stirnbuchse zu Stirnbuchs unterhalten und meistens
tun sie das auch so. Die Gespräche sollen schneller und intensiver sein. Ich
habe von einige gehört, die sich so das holen, was ihnen seit ihrer Umwandlung
keine Frau mehr geben kann. Bei dem Gedanken ekelt es mich an die stillen Gestalten
in ihrer Ecknische zu sehen), manche grölen allerdings und scheinen wohl ihr
Öl mit Alkohol verdünnt zu haben. Obwohl mir von ihnen doch eine größere Gefahr
droht (Die wurden teilweise gebaut um Menschen Auseinanderzureißen. Was würde
wohl ein unbedachter Ausrutscher einer dieser Traktoren mit mir anstellen? Ich
möchte es mir gar nicht vorstellen!), fühle ich mich hier doch wohler. Da weiß
ich wenigstens woran ich bin.
Den Kürassier, Beta-3 ist sein Bezeichnung (wie schrecklich, nur
unter einer Kennnummer bekannt zu sein.), ist der lauteste an der Bar. Wohl
einer der älteren Modelle, besitzt er noch immer sein eigenes Gesicht, auch
wenn das wohl das einzige halbwegs menschliche an ihm ist. Seine Augen strahlen
aber rot, die Zielmarkierer bewirken nun mal diesen Effekt. Anscheinend erzählt
er seinen Kumpanen eine Geschichte seiner sicher zahllosen Heldentaten. Ich
stelle mich an die Theke, weit genug weg von ihm, damit er mich nicht aus
versehen zermalmt, aber doch so nah, dass ich ihn leicht in ein Gespräch
verwickeln kann. Als er sich setzt, um ein neues Getränk zu ordern und eine
Schlägerei den Rest seines Haufens ablenkt, sehe ich meine Chance gekommen.
Mich etwas näher an ihn rückend, komme ich ihm zuvor und bestelle für uns beide.
Seine rotglühenden Augen mustern mich Misstrauisch, aber anscheinend überlässt
er mir das erste Wort.
"Hallo, ich bin Sergeant Braxton. Ich habe schon viel von
ihnen gehört!" Vielleicht funktioniert ja die Höfliche Tour.
"Und ich kenn sie nicht. Was wollen sie?" Na ja, diese
Antwort zeigt wohl wie effektiv Höflichkeit manchmal sein kann. Es ist aber
schon interessant, in welch kurzer Zeit er sich von Vergnügen auf Vorsicht eingestellt
hat. Im einen Moment noch am Feiern, im nächsten ganz Geschäft. Unheimlich.
"Einer meiner Männer hat sich wohl falsch ausgedrückt und
ich wollte mich für ihn entschuldigen." Der Feigling Bones kann so was
natürlich nicht selbst. "Darum dachte ich, ich lade sie zu einem Bier ein
und wir vergessen die Sache. Wie wär's, lassen wir es dabei?" Natürlich
eine völlig hirnrissige Hoffnung, aber vielleicht kommen wir ja so aus der Sache
billig raus.
"Mit wem auch immer ich Streit habe, kein Bier alleine kann
das ausbügeln! Da ist schon mehr nötig."
Seufzend lege ich den Umschlag mit dem Geld auf die Theke. Wir
haben für Bones gesammelt (Er ist so beliebt, dass wir den Umschlag dreimal
rumgehen lassen mussten um genug Geld zusammenzukriegen.
Jetzt ist jeder von uns einen Monatssold los, dafür wird Bones uns noch was
schuldig sein) und das Ergebnis liegt in diesem Umschlag. Unauffällig schiebe
ich ihm den Umschlag zu.
Ohne ihn auch nur anzusehen, sagt er mit einem dreckigen Grinsen,
das eine Reihe makelloser Zähne entblößt: "Ein guter Anfang, aber nicht
alles. Ich will eine persönliche Entschuldigung von dem Dreckskerl. Er soll
morgen Abend um diese Zeit zu den Docks kommen. Seine stinkenden Einheitskameraden
soll er ruhig mitbringen, je mehr, umso besser." Er dreht sich um, ich
soll wohl verschwinden. Da nun seine Kameraden langsam auf unser Gespräch aufmerksam
werden, denke ich mir das das vielleicht keine schlechte Idee sei und ich mache
mich aus dem Staub.
25.09.1270 im Jahre des Kardinals
Eine kalte und verregnete Nacht (ja, verregnet. Da der Asteroid
eine eigene Ökosphäre bekommen hat, gibt es auch Regen), genauso wie sie sein
sollte. Man sieht fast die eigene Hand vor Augen nicht, geschweige den die andere
Straßenseite der Containersiedlungen. Ideal für uns. Nicht mehr lange und die
Blechbüchse rückt an. Ich werde heilfroh sein, wenn der Spuk vorbei ist und
wir wieder Ruhe haben. Normalerweise sollte es auch etwas wie Disziplin in einer
Armee geben, allerdings gibt es diese bei Cybertronic leider erst, wenn sich
die Gefechtssubroutinen einschalten. Wo bleibt die Büchse? Bones wird langsam
unruhig, wenigstens Ninja bleibt die Ruhe selbst. Es war ein harter Kampf bis
wir Bones soweit hatten das er sich auf das Treffen einließ. Andererseits hatte
er ja nur die Wahl zwischen dem sicheren Tod und dieser Chance. Langsam werde
ich auch unruhig. Vielleicht kommt er ja nicht und lacht uns jetzt aus, weil
wir im Regen stehen, durchnässt bis auf die Haut und umsonst wartend. Nein,
da vorne sehe ich etwas näherkommen. Aus einer dunklen Gasse zwischen den Containern
schiebt sich eine massige Gestalt. Sie orientiert sich kurz, um zielstrebig
auf mich zuzukommen. Als sie so nahe an mir dran ist, dass ich sie genau erkennen
kann, sehe ich, dass es sich wirklich um einen Kürassier handelt, allerdings
nicht um unseren. Jetzt bemerke ich auch andere Bewegungen um mich herum, noch
mehr Kürassiere. Ich lege Bones eine Hand auf die Schulter um ihm am abhauen
zu hindern, wenn er jetzt in Panik gerät sind wir alle so gut wie Tod. In diesem
Moment wünschte ich mir die anderen an meine Seite, aber natürlich war es unmöglich
sie mitzunehmen. Trotz des Großspurigen Verhaltens von Beta-3 hätte er sich
Sorgen gemacht wenn ein halbes Dutzend Soldaten ihn erwarten würde. Jetzt erkenne
ich ihn, er kommt von meiner linken Seite auf mich zu geschlendert (wenn man
bei einem Kürassier überhaupt noch von Schlendern sprechen kann). Ich gebe Bones
einen kleinen Stoß und er stolpert in die Richtung des Metallhaufens.
Zitternd, wahrscheinlich nicht nur vor Kälte, wendet er sich dem
Attila zu und versucht sich zu entschuldigen: "Hey, Mann. Das, damals in
der Kneipe, weißt du, dass war gar nicht so gemeint, ey. Ich wollte dich nicht
beleidigen, echt nicht! Du weißt schon, ey, der Stoff und so. Kommt auch nie
wieder vor, echt!" Das letzte war schon ein aufkreischen, da der Berg Metall
keinen Servo rührte.
Nach weiteren 10 Sekunden sagt er nur "Ok", dreht sich
um und geht. Bones entspannt sich sichtlich, es sieht aus als wäre er gerade
wieder von den Toten auferstanden. Auch ich entspanne mich, schließlich scheint
es so als würde die Sache doch friedlich ausgehen. Aber warum rühren sich die
beiden anderen Kürassiere nicht und grinsen uns weiter an? Ein ungutes Gefühl
beschleicht mich und ich will etwas rufen, nur irgendetwas um alle auf eine
Falle aufmerksam zu machen.
Aber bevor ich meinen Mund aufkriege wirbelt der Kürassier mit
unmenschlicher Geschwindigkeit herum, zieht eine automatische Pistole und hält
sie Bones vor das Gesicht. "Andererseits, vielleicht genügt es mir doch
nicht", sagt er, bevor er abdrückt. Die Salve erwischt Bones voll, er war
zu überrascht um in Deckung zu gehen. Wie in Zeitlupe sehe ich die Kugeln in
sein überraschtes Gesicht einschlagen, nur um dieses in eine breiige Masse zu
verwandeln. Ich hechte nach vorne, damit der fallende Körper von Bones mich
vor Beta-3 abschirmt. Zwar nur für ein, zwei Sekunden, aber immerhin. Aus dem
Augenwinkel sehe ich wie sich Ninja auf einen der anderen Kürassiere stürzt,
um ihn solange zu beschäftigen das uns die Flucht gelingt. Ninja ist zu schnell,
so dass der Attila ihn mit der Waffe nicht treffen kann. Plötzlich erinnere
ich mich wieder an den dritten im Bunde, als dieser auch schon mit einem wilden
Heulen das Feuer auf mich eröffnet. Glücklicherweise trifft er mich nicht und
die Kugeln schlagen nur ein paar Löcher mehr in den Stahlplastik der Strasse.
Er sieht seinen Fehler und versucht
ihn zu korrigieren, allerdings kommt er nicht mehr dazu, da von einem Dach eine
Rakete auf ihn zuschießt. Die anderen Jungs scheinen jetzt auch mitzumischen,
dass war wohl Sams Werk, wer sonst würde an solche Kaliber kommen? Anscheinend
hat der Kürassier aber den Abschuss gesehen, denn er wirft sich zur Seite. Wegen
dieses Ausweichmanövers trifft ihn die Rakete zwar nicht voll, aber immerhin
explodiert sie direkt vor ihm. Dann verliere ich ihn aus den Augen, denn der
Boden kommt rasendschnell auf mich zu und mit einem aufkeuchen lande ich hart.
Da ich allerdings keine Zeit habe mich auszuruhen, richte ich mich gerade richtig
auf um durch das Loch in Bones Kopf Beta-3 zu sehen. Er legt gerade die Pistole
auf mich an, langsam, siegesgewiss und genießend. Auf diese Entfernung kann
er gar nicht danebenschießen und as wissen wir beide. Verzweifelt stürze ich
mich auf den Koloss, dabei aus einem Stiefel ein Messer ziehend. Nur seiner
Überraschung verdanke ich mein Leben, ich bin hinter der Pistole bevor er mich
erschießen kann. Mit der Kraft der Verzweifelung steche ich mit dem Messer nach
seinem Gesicht, er dreht aber den Kopf ab, so dass ich ihm nur einen tiefen
Schnitt auf der Wange verpassen kann. Um mich loszuwerden stößt er mich mit
seinem Arm von sich, ich lande hart auf dem Boden und mir wird klar das ich
jetzt geliefert bin, falls nicht ein Wunder geschieht. Grinsend legt er seine
Waffe auf mich an, die Vorfreude lacht aus seinen Augen. Verzweifelt versuche
ich meine eigene Waffe zu ziehen, die ich hinten in meinem Gürtel stecken habe.
Bevor ich es aber auch nur halbwegs versucht habe, sehe ich wie das Gesicht
von Beta-3 in einem Schauer aus Blut und Gehirnmasse verschwindet. Hammer scheint
sein Ziel nun auch gefunden zu haben. Leider scheint dies aber nicht zu genügen,
wie ein Hohn krümmt sich der Finger des Attilas um den Abzug und das aufblitzen
des Mündungsfeuers ist alles was ich noch sehe bevor mir schwarz vor Augen wird.
Ich sterbe.
03.11.1270 im Jahre des Kardinals
Subjekt: |
Braxton, Gerry |
Bones, (unbekannt) |
Rang: |
Sergeant |
Gefreiter |
Status: |
Wiederverwertet |
Vernichtet |
Grund: |
Gestorben, Ersatz benötigt |
Gestorben, Seuchengefahr |
Neue Daseinsform: |
Kürassier |
Keine |
Grund: |
Ersatz benötigt |
Wertlos |
Neue Kenzeichnung: |
Beta-3 |
69543-dkrt-345 |
Bemerkungen: |
Er macht gut Fortschritte, die Gehirnverpflanzung in den
Körper des ausgeschalteten Kürassiers (ehemals Beta-3) war erfolgreich.
Voll einsatzfähig. |
Das Subjekt wurde am 26.09.1270 eingeäschert. Keine Organe
waren wiederzuverwerten, da in schlechtem Zustand. Akte geschlossen. |
Last Update der Seite: 01.01.1970
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