Schlachtbericht 235.897
by Exekutor
Ltd. Crawson war außer sich vor Wut. Als ob es nicht schon genug wäre, das
er mit einer kleinen Garnison einen gottverlassenen Asteroiden am Rande des
Bekannten Weltraums stationiert war, nein, ein paar Kurzschluss-Verdächtige
Cybertronickommandeure hatten es sich in ihren verrosteten Metallschädel gesetzt,
dieses Stück wertlosen Steins dem Imperium zu entreißen.
Als er in seiner Kommandozentrale hörte, das feindliche Landungsschiffe im Anflug
seien, hielt er es erst einmal für einen schlechten Scherz seines Navigationsoffiziers,
als aber die ersten Raketen in der Nähe des Kommandobunkers einschlugen, verflog
diese Überlegung rasch. Er alarmierte nur wenige Sekunden später seine Führungsoffiziere,
um die Invasoren aufzuhalten. Im übrigen setzte er einen Notfunkspruch nach
ImperialCity ab, um die Oberbefehlshaber der Imperialen Streitkräfte über die
neue Lage zu informieren. Als er damit fertig war, meldete einer seiner Sergeants,
das eine Beobachtungsdrohne die feindliche Landungszone gerade erreicht hätte.
"Auf den Schirm" befahl Crawson und starrte, wie alle anderen, gebannt
auf den großen Vidschirm inmitten der Kommandozentrale. Dann begann die Übertragung:
Man konnte sehen, wie die Landungsschiffe ihren Inhalt in den staubigen Felsboden
abluden. Crawson konnte mindestens 3 Einheiten Chasseure erkenne, dann, weiter
hinten einen Trupp der verhassten Verspiegelten. Soweit so gut, aber was war
in der letzten Frachtluke verborgen?
Als sie sich langsam und zischend öffnete, konnten Crawson und seine Offiziere
ihren Augen nicht trauen. Aus dem Schiff stampfte ein riesiger, silbrig lackierter
Eradicator Todesdroide. Seine fürchterliche Kettensäge glitzerte funkelnd und
mordlüstern durch die Scheinwerfer der Landungsschiffe in die ansonsten stockfinstere
Nacht. Plötzlich erblickte das Metallmonster die Beobachtungsdrohne. Crawson
wollte schon den Rückzugsbefehl geben, als die Drohne auch schon in einem ohrenbetäubenden
Feuerball, ausgelöst durch die Plasmakanone des Todesdroiden, verdampfte.
Auf dem Bildschirm blinkte noch drei mal kurz "Übertragung abgebrochen"
auf, dann war er wieder völlig schwarz. Crawson drehte sich langsam zu seinen
Offizieren um:
"Ich weiß, das sie genauso geschockt über das sind, was wir soeben gesehen
haben, aber die Situation ist nun mal so, wir können daran jetzt auch nicht
mehr ändern. Peterson, was sagt die Zentrale? ". Der Funkoffizier blickte
von seinem Pult hoch: "Sie könne uns in frühestens 2 Tagen Verstärkung
schicken, spätestens aber in 4 ". Crawson setzte ein ernstes Gesicht auf:
"Meine Herren, sie haben ihn gehört, wir müssen versuchen, diesen Dreckball
4 Tage lang zu halten. Was haben wir zu unserer Verteidigung an Einheiten zur
Verfügung?"
Ein etwas älterer Mann stand von seinem Platz auf und stellte sich neben Crawson
auf: "Wir haben zum einen die 124. Trencher Kompanie, eine sehr erfahren
Einheit, die schon bei vielen Kämpfen siegreich war. Dann wären da noch die
2 Wolfbane Blutrudel, allerdings kommen diese gerade frisch von den Ausbildungskaserne,
und haben somit noch keine echte Kampferfahrung. Wir müssten in unseren Lagern
noch einige Raketenwerfer herumliegen haben, damit hätten wir wenigstens eine
kleine Chance gegen den Eradicator". Der Offizier setzte sich wieder und
Crawson sagte danach noch ein paar abschließende Worte: " Dazu kommt noch
meine persönliche Leibgarde, also ist die Situation gar nicht so schlimm, wie
sie befürchtet haben, Sie haben nun exakt 3 Stunden Zeit, um die Einheiten auf
die bevorstehende Schlacht vorzubereiten, danach treffen wir uns für eine abschließende
Taktikbesprechung wieder hier. Vielleicht haben wir dann schon erste Erkenntnisse
über die Truppenbewegungen unserer Gegner. Wegtreten!!". Die Zentrale leerte
sich rasch und zurück blieb ein völlig verzweifelter Ltd. Crawson, der in banger
Erwartung auf das wartete, was da in den nächsten Stunden kommen würde.
Als sich nach 3 Stunden die Führungsoffiziere erneut in der Kommandozentrale
trafen, warteten die Einheiten nur darauf, in die Schlacht geschickt zu werden.
Es war beobachtet worden, das sich die feindlichen Truppen, in einer groben
Schlachtreihe formiert, auf die Imperiale Bastion zu bewegen. Ltd. Crawson befahl,
dass die Truppen sich in Bewegung setzten sollen. Er führte selbst mit seiner
Leibgarde die winzige Imperiale Armee an. Nach einiger Zeit prallten die beiden
Streitmächte in einer felsigen Hügellandschaft aufeinander. Der Erdadicator
Todesdroid feuerte seine Plasmawerfer wie kleinen Sonnen gleich in die Reihen
der Wolfbanes. Einige der wagemutigen Krieger wurden mitsamt ihren archaisch
wirkenden Äxten und Schwertern vernichtet. Aber da waren die Überlebenden der
beiden Trupps auch schon wieder aus der Todeszone heraus und befanden sich mit
den Verspiegelten in einem brutalen Nahkampf. Allein schon durch die schiere
Anzahl der Wolfbanekrieger wurden die metallenen Soldaten blutigst niedergemacht.
Anderorts war die Schlacht nicht so glücklich für die Imperialen Streitkräfte
verlaufen. Die knapp 30 Chasseure beharkten die Trencher und die Leibgarde,
die sich hinter den größeren Felsen in Sicherheit gebracht hatten, wie wild
mit ihren Sturmgewehren, das die Felsen von den unzähligen Liebkosungen der
Hochgeschwindigkeitsprojektile nur so davonsplitterten. Langsam, aber sicher
wurde die immer kleiner werdende Streitmacht der Imperialen Armee zurückgedrängt,
bis nur noch eine Handvoll Wolfbanes und Leibgardisten sich um Ltd. Crawson
gescharrt hatten und verzweifelt versuchten, die wilden Attacken der Blechköpfe
abzuwehren. Als immer mehr Krieger um ihn einen ehrenvollen Tod starben, bemerkte
Crawson, das er nur noch eine Kugel in seiner Pistole hatte, und da wusste er,
wofür er sie verwenden würde..........
Die Cybertronic Einheiten eroberten unter herben Verlusten den namenlosen Asteroiden,
und übernahmen die bestehenden Einrichtungen der vernichteten Imperialen Armee.
Einige Tage später trafen die Imperialen Entsatzstreitkräfte im Orbit des großen
Felsbrockens ein. Was die Metallkrieger dort suchen, und ob es den Imperialen
gelingt, den Asteroiden zurückzuerobern, ist eine andere Geschichte.
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